PLA ist seit einigen Jahren ein fester Bestandteil eines nachhaltigen Sortiments an Gastronomiezubehör und Verpackungsmaterialien und das aus einem guten Grund. Das Material ist aus nachwachsenden anstatt aus fossilen Rohstoffen hergestellt und ist somit kompostierbar nach DIN EN 13432. Dadurch gehört es zu den sogenannten Biokunststoffen. PLA steht für die englische Bezeichnung Polylactic-Acid, was auf Deutsch Polylactide heißt. Geläufig wird es auch als Polymilchsäure bezeichnet. Wie die Herstellung funktioniert, welche Produkte aus PLA wir anbieten und was es sonst noch zu beachten gibt, haben wir Ihnen in dieser Materialkunde zusammengefasst.
PLA und CPLA: Herstellung und Unterschiede
Wie wird ein Kunststoff nachhaltig hergestellt? Die Antwort ist: aus Mais, Kartoffeln oder Rüben. Diese Pflanzen enthalten hohe Mengen an Stärke (Glucose), die zur Gewinnung von Milchsäuren benötigt und daher aus den Pflanzen extrahiert wird. Diese wiederum sind durch Mikroorganismen in Milchsäure fermentiert und durch den Prozess der Polymerisation werden die entstandenen Milchsäuren weiter zu Granulaten verwandelt. Das dann zur Basis des Kunststoffes dient.
Wird den Milchsäuren während des Herstellungsprozesses Talkpulver (20 bis 30 %) hinzugefügt, so kristallisiert die Milchsäure. Es entsteht Crystallized-Polylactic-Acid, sogenanntes CPLA. Diese Variante ist im Gegensatz zu PLA nicht transparent. Außerdem ist CPLA härter und hitzebeständiger als PLA, wodurch sich die beiden Biokunststoffe besonders in der Anwendung unterscheiden. Die CPLA-Granulate können durch vorgefertigte Formen zu Produkten wie beispielsweise Besteck gegossen sein. Mehr über die Einsatzgebiete von PLA und der modifizierten Variante CPLA haben wir im Abschnitt „Eigenschaften und Einsatzgebiete“ für Sie zusammengestellt.
Deshalb überzeugt PLA als nachhaltige Alternative
Der Biokunststoff ist in großen Mengen verfügbar. Der hohe Bedarf ist also zuverlässig gedeckt, während herkömmlicher Kunststoff aus endlichen Ressourcen produziert ist. Bereits in der Herstellung ist das Material, das zur Familie der Polyester gehört, CO2-effizient. Im Vergleich zu anderen Kunststoffen wird hier nur eine geringe Menge an Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Ebenso in der Verwertung überzeugt das Material PLA durch seine Kompostierbarkeit.
Wie wird der Biokunststoff entsorgt? Ist das Material biologisch abbaubar?
PLA ist nach der Norm DIN EN 13432 kompostierbar. Das bedeutet, dass Produkte aus dem Biokunststoff unter bestimmten Temperatur-, Sauerstoff- und Feuchtigkeitsbedingungen innerhalb von drei Monaten soweit zersetzt worden sind, dass beim Sieben durch ein sehr feines Sieb nicht mehr als 10 % des Materials verbleibt. Da diese Anforderungen sehr speziell sind, kann die Kunstsoff alternative nicht auf dem heimischen Kompost abgebaut werden. Auch in den großen Kompostieranlagen ist diese schadstofffreie Art der Entsorgung oftmals wirtschaftlich nicht rentabel. Da der restliche Bioabfall sehr viel schneller verrottet.
Dementsprechend wird häufig die Verbrennung als Entsorgung der Wahl genutzt. Das klingt erst einmal abschreckend, allerdings stoßen die verbrennenden Produkte nur so viel CO2 aus, wie die (Mais-)Pflanzen zuvor aus der Umgebung aufgenommen haben. Die Treibhausgasemissionen bleiben also neutral. Somit schneidet PLA im Vergleich zu herkömmlichem Kunststoff nach wie vor besser ab. Bisher sind die Mengen an genutztem PLA noch zu klein, als dass sich das Recycling lohnen würde. Forschungen aber zeigen auf, wie praktikabel das Recycling ist und weisen auf eine umweltfreundlichere Zukunft von PLA hin.
Eigenschaften und Einsatzgebiete – so können Sie von dem Biokunststoff profitieren!
Während PLA durchsichtig und CPLA undurchsichtig ist, überzeugen beide Materialien durch ihre hohe Festigkeit und die stabilen Eigenschaften. Da es wasserdampfdurchlässig ist, halten sich Lebensmittelaromen in PLA-Verpackungen noch besser und länger. CPLA ist sogar bis zu 85 °C hitzebeständig, was besonders für warme Speisen und Heißgetränke ein entscheidender Vorteil ist.
Die beiden stabilen und auf Pflanzenbasis hergestellten Biokunststoffe eignen sich also besonders für die Anwendung im Lebensmittelbereich. Sei es in Form von Besteck, Trinkhalmen oder als Bestandteil von Tortenschachteln. Sie können die Vorteile des Biokunststoffs für Ihr Catering nutzen und den Gästen Messer, Gabeln, Löffel und Trinkhalme aus CPLA bzw. PLA zur Verfügung stellen. Besonders bei großen Firmenevents oder offiziellen Festlichkeiten kommen die Produkte gerne zur Verwendung. Aber auch Bäckereien und Cafés können sie für das To-Go-Geschäft nutzen. Besonders edel werden Kuchen und Torten in Schachteln verpackt und verschenkt, in denen ein durchsichtiges Fenster aus PLA den Blick schon vielversprechend auf die Köstlichkeiten freigibt. Das Material ist also durch die genannten Eigenschaften vielseitig einsetzbar.
Die Eigenschaften und Einsatzgebiete im Überblick:
PLA | CPLA | |
Für Temperaturen bis | 50 °C | 85 °C |
Optik | Transparent | Undurchsichtig |
Eignet sich für diese Lebensmittel | Eis, Kuchen, kalte Getränke und Speisen | Heißgetränke und warme Mahlzeiten |
Anwendungsbereiche | Catering, Mensen, Konditoreien | Catering, Mensen, Cafés, To-Go-Geschäft |
PLA, packVerde und Sie – ein starkes Dreiergespann
Produkte aus PLA und CPLA sind aktuell die beste Alternative zu Produkten aus herkömmlichem Kunststoff im Lebensmittelbereich. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Forschung zu dem Biokunststoff einen funktionaleren Recyclingkreislauf ermöglichen. Je mehr recherchiert, getestet und entwickelt wird, desto nachhaltiger wird das Material in Zukunft recycelt oder abgebaut werden können. So können wir gemeinsam in eine nachhaltige Verpackungs-Zukunft schauen.
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