Wir allen kennen Holz als Grundstoff für die Papierherstellung. Doch Gras? Mit Graspapier ist seit einiger Zeit eine sehr nachhaltige und ansprechende Papiervariante auf dem Markt und wurde mittlerweile auch von großen Konzernen „entdeckt“. Grund genug, sich dieses Papier etwas näher anzuschauen.
Herstellung und Verarbeitung
Wie es der Name bereits vermuten lässt, ist Graspapier aus Grasfasern hergestellt. Diese sind aus getrocknetem Gras gewonnen.
Die Hersteller von Graspapier nutzen dafür vor allem Gras von Ausgleichsflächen. Dabei handelt es sich um Grasflächen, die als Ausgleich für eine Bebauung mit Straßen oder Gebäuden dienen. Somit steht dieses Gras nicht in Konkurrenz zur Futtermittelproduktion. Außerdem ist der Rasen auf Ausgleichflächen ohnehin kein Futterheu, sondern „einfach nur“ robustes Grün mit grober Faserstruktur.
Regelmäßig werden die Ausgleichsflächen abgemäht. Das Gras ist getrocknet, von Fremdstoffen wie Abfall oder Erde befreit und gereinigt, bevor es in die Weiterverarbeitung geht. Anschließend schneiden Maschinen das Mähgut und mahlen es. Nach dieser Prozedur wird das „Grasmehl“ zu Pellets gepresst. So wird das Rohmaterial für die Papierherstellung schließlich zur Papierfabrik transportiert werden.
In den Papierfabriken kann das Grasmaterial genauso wie Holzfasern weiterverarbeitet werden. Um die nötige Stabilität für Verpackungspapier zu erhalten, wird den Grasfasern Holzfasern beigemischt. Nach aktuellem Stand der Technik kann Graspapier aus bis zu 50 Prozent Grasfasern bestehen. Demnach gibt es noch kein Papier, das zu 100 Prozent aus Gras hergestellt ist, doch schon allein ein hoher Anteil an Grasstrukturen erhöht die Nachhaltigkeit und Recyclingfähigkeit dieser Papiere deutlich.
9 Argumente, warum Graspapier besonders nachhaltig ist
- Der Rohstoff ist regional angebaut.
- Der Rohstoff wächst sehr schnell nach.
- Der Weg von der Ernte bis zur Verarbeitung ist kurz, wodurch sich Transportwege reduzieren und CO2 eingespart werden kann.
- Für die Weiterverarbeitung von Grasfasern ist keine Chemie nötig.
- Grasfasern von Ausgleichsflächen stehen nicht in Konkurrenz zu Anbauflächen für Tierfutter oder menschlicher Nahrung.
- Der Wasser- und Energieverbrauch für den Anbau von Gras ist sehr niedrig.
- Durch den geringeren Energieverbrauch wird weniger CO2 ausgestoßen.
- Das Material ist zu 100 Prozent recyclingfähig.
- Graspapier ist biologisch abbaubar und somit industriell kompostierbar.
Verwendungsmöglichkeiten für Graspapier
Papier mit hohem Anteil an Grasfasern kann wie jedes andere Papier vielseitig eingesetzt werden. Bei packVerde finden Sie viele verschiedene Produkte, die aus Graspapierfasern hergestellt sind.
- Versandtaschen aus Graspapier: Diese Versandtaschen lassen sich wie herkömmliche Produkte aus Holzfaserpapier für den Versand von Büchern, Dokumenten oder Waren verwenden.
- Stopfpapier aus Graspapier: Um Waren nachhaltig abzupolstern, bietet sich dieses Stopfpapier an. Die Empfänger können das Papier problemlos dem Altpapier zufügen oder sogar industriell kompostieren.
- Geschenkpapier aus Graspapier: Verpacken Sie Geschenken und verleihen diesen einen besonders natürlichen Touch. Dafür sorgen die kleinen, über die Papierfläche verteilten Grasfaser-Einschlüsse. Hinzu kommt ein angenehmer Geruch nach getrocknetem Gras.
Als Material für Verpackungen bietet sich Graspapier hervorragend an, weil es besonders reißfest und einfach formbar ist. Für Unternehmen oder Händler hat es einen weiteren Vorteil. Es lässt sich sehr gut bedrucken, z.B. mit dem Firmenlogo oder einer Werbebotschaft an Ihre Kunden.
Große Konzerne machen es vor
Welches Potenzial in Graspapier steckt, zeigen die Initiativen von McDonald’s und Coca Cola. Beide Konzerne waren bisher nicht als besonders nachhaltig bekannt, doch beim Thema „Graspapier“ gelten sie als Vorreiter.
Coca Cola Deutschland bezeichnet das Papier als „das umweltfreundlichste Papier der Welt“ und hat dem Thema einen eigenen Beitrag im Corporate Blog gewidmet. Der weltgrößte Burgerbrater McDonald’s geht bereits einen Schritt weiter und verpackt und testet eine Verpackung aus Graspapier für seine Burger. Dafür verwendet der Konzern in Deutschland u.a. das Gras, das regelmäßig im Stadion des 1. FC Nürnberg abgemäht wird. Um sein Engagement für mehr Nachhaltigkeit unter Beweis zu stellen, hat die Fast-Food-Kette sogar ein Image-Video für sein Graspapier auf YouTube eingestellt, das mittlerweile mehr als 1,4 Millionen Menschen angeschaut haben.
Graspapier hat Potenzial
Wenn wir bei der Rasenfläche des 1. FC Nürnberg bleiben, lässt sich schnell erkennen, wie viel Gras in Deutschland allein durch das Abmähen von Fußballfeldern zusammenkommt. Nehmen wir dann noch die öffentlichen Rasenflächen in Kommunen und Städten hinzu, wird deutlich, wie viel Rohstoff für die Papierherstellung dabei zusammenkommt. Daher sollten wir alle aktiv handeln.
Als Kunde von packVerde müssen Sie nicht lange warten, bis weitere Großkonzerne die Initiative ergreifen und Graspapier verwenden. Sie selbst können bei uns schon aus einer ansprechenden Auswahl die passenden Produkte auswählen und nachhaltige Papieralternativen entdecken. Hier geht es direkt zu unserem Sortiment mit Verpackungen aus Graspapier.